Hupfeld: Diesel beliebter denn je – „Prämie für Elektrofahrzeuge ist kein Allheilmittel“

Melsungen. „Der Diesel-Affäre, den Diskussionen um den Schadstoffausstoß und der Förderung von Elektroautos zum Trotz: Das dieselbetriebene Auto ist hierzulande beliebter denn je. Wir müssen dies zur Kenntnis nehmen“, sagte Obermeister Rudi Hupfeld auf der Jahreshauptversammlung der Innung des Kraftfahrzeug-Handwerk Melsungen.

Ein Blick auf die Pkw-Neuzulassungen des Jahres 2015 zeige, dass der Diesel bundesweit um 5,9 Prozent zugelegt hat, in Hessen sogar um 7,7 Prozent. In der Diesel-Hochburg Hessen sind 51 Prozent der Fahrzeuge Diesel. Das heißt, jeder zweite Neuwagen war im letzten Jahr ein Diesel, trotz der teils heftigen Diskussionen.

 

Die Entscheidung der Regierung Elektrofahrzeuge zu fördern, um eine Mobilitätswende einzuleiten, sei nachvollziehbar und mit Blick auf die Zukunft richtig, sagte Hupfeld und sprach sich für eine Versachlichung der Diskussion aus. „Die E-Mobilität wird kommen, allerdings gibt es aus Sicht der Händler noch wenig Anzeichen“, sagte der Obermeister. 2015 wurden in Hessen 900.000 Fahrzeuge verkauft, davon nur 4.000 Elektro-Fahrzeuge. Der Haken bei dieser Statistik ist zudem, dass nach Informationen des Zentralverbandes des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes sehr viele von diesen Elektro-Fahrzeugen angemeldet wurden, um dann umgehend exportiert zu werden. Somit ist nur ein kleiner Teil der Zulassungen tatsächlich in den Verkehr gebracht worden. Daher gehe die Kaufprämie für Elektrofahrzeuge in die falsche Richtung. Eine Prämie hat keine nachhaltigen Effekte, sondern nur Mitnahme-Effekte. Ziel muss es sein, die Vorbehalte der Kunden durch Produktverbesserungen und einen Ausbau der Ladeinfrastruktur auszuräumen, statt durch Geldprämien ein Strohfeuer zu entfachen, sagte Hupfeld.

Positive Impulse verzeichneten die Autohändler auch durch die Melsunger Autoausstellung am 8. Mai. Hier gab es ein reges Interesse der Kunden und gute Gespräche, sagte Hupfeld.

 

Ausbildung

Lehrlingswart Joachim Mücke (Spangenberg) berichtet über die Ausbildung. Insgesamt werden 137 junge Menschen im Kraftfahrzeug-Handwerk im Schwalm-Eder Kreis ausgebildet. Die Suche nach geeigneten Bewerbern beschäftige viele Betriebe, sagte Mücke. Die Zahl der Bewerbungen sei zwar etwas rückläufig, aber für Technik-Interessierte sei der Kraftfahrzeugmechatroniker immer eine der ersten Adressen. Offen sind die Kfz-Betriebe auch für Studienabbrecher oder Schüler mit Realschulabschluss. Hauptschüler hätten dagegen eher schlechtere Chancen.

 

Bild: Der Vorstand der Innung des Kraftfahrzeug-Handwerks Melsungen sieht eine Kaufprämie für Elektrofahrzeuge kritisch. Foto: Wolfgang Scholz

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